Ich packe meinen Koffer und nehme mit...

4/07/2015


... alles was ich finden kann.
Naja, fast. Keine Küchengeräte. Immerhin. 
Nein, diesmal wird es anders. Ich nehme es mir fest vor. Bei jedem Post, den ich auf Blogs wie "Planet Backpack" etc. lese, bei welchen es sich um das richtige Packen dreht, manifestiert sich in meinem Gehirn der feste Vorsatz, bei meiner nächsten Reise nur noch mit leichtem Gepäck zu reisen. Leicht ist in diesem Zusammenhang natürlich nicht im wahrsten Sinne gemeint. Eher im Sinne von "alles was in meinen durchaus schon nicht kleinen Samsonsite passt". Man muss es ja schließlich auch nicht übertreiben oder - in diesem Fall wohl passender - untertreiben.

So stehe ich nun hier mit meinen tollen Vorsätzen und erwische mich dabei, wie ich mal wieder ein paar Tage vor der Reise schon damit beginne, statisch ausgeklügelte kleine Häufchen mit lebensnotwendigen Dingen wie Einmalbesteck, Desinfektionstüchern,  Nagellack (gern verschiedene Farben für einen Wochenendtrip, klar), Nackenhörnchen, Stiften, Bonbons, Zeitungen und sonstigem Kram zu errichten, die letztlich zu meinem Reisegepäck verschmelzen sollen.
Kommt es eigentlich nur mir so vor oder fühlt sich Packen immer ein wenig an wie ein kleiner Umzug? (By the way: ich HASSE Umziehen. Gut, dass erstmal keiner ansteht. Ups, wir wollen ja ein Haus bauen. Joah, da komm ich wohl nicht mehr raus, aus der Nummer.)

Falls es euch interessiert, das hier ist das Teilchen:

  
 
Samsonite "Essensis" Spinner coffee 75cm kurz nach seiner Ankunft





Mittlerweile hat sich sogar noch ein kleiner Bruder für das Handgepäck dazu geschlichen, demnächst mache ich mal eine kleine Review zu den beiden. Habe nämlich recht wenig gefunden, als ich mich damals dafür interessiert habe.

Das Blöde ist, da passt auch echt was rein. Hatte ich Anfangs gar nicht gedacht, da ich ein sogenannter "Softkofferquetscher" war und so gar nichts von Hartschalen hielt.

Ich muss nun also anfangen mich zu disziplinieren. Ganz ehrlich, ich habe die überquellende Medikamententasche, die ich auf jede meiner Reisen mitschleppe, noch nie in diesem Umfang gebraucht. Aber da schwingt bei mir immer diese eine Komponente mit, nämlich "was wäre wenn...". 
Ja und da die Länder, in die ich reise, bekanntermaßen Entwicklungsländer sind, nein, natürlich nicht. Ich reise eigentlich immer nur zwischen London, New York und Italien hin und her. Und ich weiß aus Erfahrung, dass es, vor allem in New York und London eines ganz sicher gibt, nämlich Schmerztabletten in Hülle und Fülle. Direkt neben den Kaugummis an der Kasse jedes Drugstores oder Supermarktes. Und da ich schon einmal eine fiese Lebensmittelvergiftung in London hatte, weiß ich, dass es auch für diese Zwecke alles vor Ort gibt. (Und dass einem durchaus beim Brechen freudige Gedanken kommen können, wenn einem klar wird, dass die Toilette des neu renovierten Hotels - Gott sei Dank - logischerweise auch neu ist. Hahaha.)
Das Medikamtentäschchen könnte also durchaus mal ein bisschen abnehmen. Das kleine Pummelchen.



Das Pummelchen (gekauft bei Tchibo)


Der nächste gaaanz große Punkt ist dann noch mein Kosmetikkram. Muss ich denn wirklich pro Tag die Wahl zwischen 10 verschiedenen Rouges und Lidschatten haben? Und tut es nicht auch eine Foundation und zwei, statt 10 Kajalstiften? Und muss wirklich das ganze Set aus Pinseln mit?
Ja, ich bin eine bekennende Schminkdiva. Ich schminke mich gern und mit Hingabe (nur am Wochenende, unter der Woche habe ich dazu weder Zeit noch Lust). Und zu diesem Thema werdet ihr hier wohl auch noch viel zu Lesen bekommen.
Aber für's Reisen möchte ich mich ab jetzt auf das - für mich - Nötigste beschränken. Das wird immer noch viel mehr sein, als im Gepäck einer nicht durchgeknallten Schminkirren vorzufinden ist.

Grundsätzliches wie Duschgel, Shampoo, Gesichtspflege etc. kaufe ich mir übrigens mittlerweile für den Urlaub in Reisegrößen und/oder fülle es in diese kleinen, tollen Tübchen ab, die ich mir bei einer unserer letzten Reisen bei Wholefoods in New York gekauft habe:

GoToobs von Humangear


Kleidung. Ja. Da hätte ich gern meinen ganzen Schrank dabei. Man weiß nämlich nie, wie das Wetter wird. Und was man so macht, vor Ort. Und vor allem ja auch nicht eine Woche vorher, auf welche Farben man dann eine Woche später so Lust hat. Und ob Jeans oder Kleid oder, kommen wir gleich zur nächsten Packkategorie, welche Schuhe man anziehen will. Ballerinas, Turnschuhe, Gummistiefel, Pumps, Sandalen? Wer weiß das schon??
Na gut. Man kann es natürlich ein bisschen eingrenzen. Und das sollte man auch. Wie das Wetter vor Ort wird, kann man nachsehen. Zumindest kann man so entscheiden, ob man einen dicken Winterparka braucht oder einen Bikini. 
Badesachen sind auch so ein Thema, ich nehme grundsätzlich alle Bikinis mit, die ich habe. Den perfekten habe ich nämlich in 32 Jahren noch nicht gefunden. Daher sind alle für mich nur "ok" und jeder hat irgendeinen Vor- oder Nachteil. Ich entscheide mich also immer vor Ort, welchen ich anziehe. Und jetzt dürft ihr mal raten. Genau - ich trage IMMER den Gleichen bzw. die zwei Gleichen. Alle anderen reisen ungetragen mit zurück. Und wisst ihr nochwas? Ich kaufe mir jedes Jahr im Sommerschlussverkauf trotzdem noch einen Neuen dazu. Damit mir bloß nicht das Gepäck ausgeht natürlich.
Mein Vorsatz nun: Für jeden Tag ein Outfit und je nach Aufenthaltsdauer zwei extra, für kleine Kleckerer und Pechvögelchen wie mich, die sich gern mal mit dem Hotelbügeleisen den kompletten Oberstoff einer Bluse wegschmoren (ich weiß wirklich nicht, wie das passieren konnte, ganz echt!).
Unterwäsche und Socken natürlich für jeden Tag und auch noch ein paar extra, da bin ich penibel. Aber die fallen doch echt nicht ins Gewicht, die paar Höschen! Also gut. Für jeden Tag eine. Plus zwei. Drei? Ich hör schon auf.
Schuhe, je nach Reiseort. Da es bei uns meist Städte sind, müssen sie bequem sein. Und schön.
Dann für Abends, falls man etwas Besonderes vorhat, noch ein paar schickere Schuhe. Je nach Wetterlage ein paar Handschuhe, Schal und eine dicke Winterjacke oder eben etwas Dünneres, wenn die Temperaturen es zulassen.

Lesestoff. Für den Sommerurlaub überlebensnotwendig. Da ich dann an meiner Liege festklebe und jeden Tag ein Buch verschlinge. Bei Gelegenheit stelle ich euch mal meinen besten Freund für solche Tage vor, den kleinen KOBO, meinen E-Reader. Durch ihn spart man wirklich einiges an Kilos.
Aber wer glaubt, eine Städtereise würde mich auch nur im geringsten davon abhalten eine Vielzahl an Büchern mitzuschleppen hat sich mächtig getäuscht. Da gibt es nämlich folgende Problematik: Reiseführer kaufe ich nach wie vor in Papierform. (Warum eigentlich? Nachricht an selbst: lass das.) Und da man Reiseführer natürlich am besten vor Ort gebrauchen kann, müssen die auch alle mit. Meist so um die 5. Und wer schon mal einen der "Styleguides" in der Hand hatte, der weiß, was das bedeutet.
Dann kommt meist noch irgendein schönes Notizbuch mit, weil ich mir ja zum drölfzigsten Mal vornehme, DIESMAL ein Reisetagebuch zu schreiben. Geht natürlich unbefleckt wieder mit retour. Klar.
Auch hieran möchte ich diesmal arbeiten. Vielleicht schaffe ich es, mich auf 2 zu beschränken, das wäre immerhin ein Fortschritt. Oder 3. Oder... Man will sich doch alle Möglichkeiten offenlassen und nichts verpassen vor Ort, Mensch!

Dann kommt natürlich noch der ganze restliche Kram dazu, Aufladekabel, Kopfhörer, Kamera, Stecker für ausländische Steckdosen (Tipp: ein Stecker plus einer Mehrfachsteckdose reicht aus, dann müsst ihr nicht mehrere Stecker kaufen. Achtet aber darauf, dass die Mehrfachsteckdose auch in den Stecker passt, es gibt ja Schuko- und Eurostecker!)Reisepässe und natürlich die Reiseunterlagen. Wir haben grundsätzlich alles einmal ausgedruckt in einer dünnen Mappe dabei. 

Wenn ich ganz fest an mir arbeite, schaffe ich vielleicht irgendwann sogar mal eine lange Reise mit ausschließlichem Handgepäck. Aber das hat noch Zeit :-).

Übrigens, noch ein kleines Schmankerl zum Thema Küchengeräte: wir waren tatsächlich schon einmal mit einem Mitreisenden unterwegs, der seinen George Foreman Grill mit nach New York ins Hotel genommen hat! Na, da sagt ihr nichts mehr, hm? Und ihr dachtet, ich sei schlimm. Da habt ihr's.

Ich mach mich dann mal ans Packen. JA JA, nur gaaanz wenig. Versprochen.



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